Hallo ich bin der

Roman

Hier einige Gedichte an meine Liebste

Blumengruß

Der Strauß, den ich gepflücket,
Grüße dich viel tausendmal!
Ich habe mich oft gebücket,
Ach, wohl ein tausendmal;
Und ihn an's Herz ge
drücket;
Wie hundertta
usendmal!

von Johann Wolfgang von Goethe

Das Wissen der Menschen

Wenn Augen sich im Aug' verkriechen,
Und keines einen Wu
nsch mehr weiß,
Wenn Wangen wie die warmen Lampen
In Kissen leuchten still und heiß,
Dann scheint mir all'
Wissen der Menschen ein Harm
Gegen das Feuer der Liebe im glücklichen Arm.

von Max Dauthendey

Ich habe Dir so viel zu sagen

Ich habe Dir so viel zu sagen,
Ich glaub' nicht, daß mein Leben reicht,
Das Leben, das nach kurzen Tagen
Dem großen Todesschweigen weicht.

Mein Lied soll mir nie sterben gehen,
Sein Leben
niemals ihm entflieht.
Wenn Herz und Atem still mir stehen,
Mein Lied noch singend vor Dir kniet.

von Max Dauthendey

In Liebeslust, in Sehnsuchtsqual

In Liebeslust, in Sehnsuchtsqual,
O höre mich!
Eins sing ich nur viel tausendmal
Und nur fü
r dich.

Ich sing' es laut durch Wald und Feld,
O höre mich!
Ich sing' es durch die ganze Welt:
Ich liebe dich!

Und träumend noch in stiller Nacht
Muß singen ich;
Ich singe, wenn mein Aug' erwacht:
Ich liebe dich!

Und wenn mein Aug' im Tode bricht,
O sähst du mich!
Du sähst, daß noch dies Auge spricht:
Ich liebe dich!

von Hoffmann von
Fallersleben

Liebestrost

Laß dich
immer nur verhöhnen,
Liebe kennet keinen Spott.
Trost in Tränen, Trost in Tönen
Sendet dir der liebe Gott.

Wenn die Blu
men sich entfalten,
Äugelt Gottes Sonne drein -
Herz, so laß den Himmel walten,
Dir auch gibt er Sonnenschein.

von Hoffmann von Fallersleben

Nachtlied

Der Mond kommt still
gegangen
Mit seinem goldnen Schein,
Da schläft in hold
em Prangen
Die müde Erde ein.

Im Traum die Wipfel weben,
Die Quellen rauschen sacht;
Singende Engel d
urchschweben
Die blaue Sternennacht.

Und auf den Lüften schwanken
Aus manchem treuen Sinn
Viel tausend Liebesgedanken
Über die Schläfer hin.

Und drunten im Tale da funkeln
Die Fenster von Liebchens Haus;
Ich aber blicke im Du
nkeln
Still in die Welt hinaus.

von Emanuel Geibel

Auszählverse für Verliebte

Ru
mpeldipum,
Prinz Amor geht um,
Vorm Aug eine
Binden,
Kann doch jede finden.
Hat die Rosenbecken
Geplündert und Stecken
Aus Rosenzweigen gemacht mit Spitzen,
Die nun in den Herzen der Mädchen sitzen.
Rum .. pum .. pum.

von Otto Julius Bierbaum

Liebe

Es ist ein Glück zu wissen, daß du bist,
Von dir zu träumen hohe Wonne ist,
Nach dir sich sehnen
macht zum Traum die Zeit,
Bei dir zu sein, ist ganze Seligkeit.

von Otto Julius Bierbaum

Im Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab' ich ihr gestanden
Mein Sehne
n und Verlangen.

von Heinrich Heine

Erwacht

Warum hast du's angerufen -
Schlief es doch so fest und still!
Da es nun in mir erwachte,
Weiß ich nicht, was werden will!

Mit den großen Sehnsuchtsaugen
Schaut's in jeden Tag hinein ...
Lieder sing' ich, müde Lieder,
Doch es schläft nicht wieder ein!

von A
nna Ritter

Hohe Liebe In Liebesarmen ruht ihr trunken,
Des Lebens Früchte winken euch;
Ein Blick nur ist au
f mich gesunken,
Doch bin ich vor euch allen reich.

Das Glück der Erde miss' ich gerne
Und blick', ein Märtyrer, hinan,
Denn über mir in goldner Ferne
Hat sich der Himmel aufgetan.

von Ludwig Uhland

Mailied

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

von Johann Wolfgang von Goethe